Julias Erlebnisse in Burundi

Sunday, September 23, 2007

Vortragstermin

Wer Lust hat, etwas mehr noch von Burundi zu hören und zu sehen:
Am 12. Oktober um 20. Uhr im Kulturbahnhof in Wittichenau
werde ich ein einen kleinen Vortrag halten und Bilder zeigen.

Und auch wenn ich nun keine Berichte mehr schreibe...mit burundikids bin ich weiter in Kontakt, für Fragen etc. bin ich immer offen!

Saturday, September 08, 2007




Festessen



auf dem Markt,
und beim Kartoffeln schälen in Muramvya


der letzte bericht schon nicht mehr aus burundi

Es ist schwer für mich zu beschreiben, wie die letzten Wochen in Burundi für uns aussahen!
Besonders jetzt, von Deutschland aus. Die Tage waren sehr intensiv und doch war es für uns unwirklich, dass wir so bald Abschied nehmen mussten.
Nadine war nun schon länger da, die erste unserer Nachfolgerinnen. Zwei Wochen vor unserer Abreisen kamen noch Ruth und Kerstin dazu, beide bleiben auch für ein Jahr.
Die letzte Zeit verbrachten wir viel damit, unseren Nachfolgern die Stadt, die Heime und unsere Arbeit zu zeigen. Uns war es sehr wichtig, gerade auch die Sachen in unsrem Heim wirklich zu übergeben. Soviel ist entstanden, soviel mussten wir zurück lassen. Aber ich bin froh, dass es nun wieder jemanden gibt, der z.B. medizinische Sachen usw. übernimmt und jemanden, der bei "unseren" Kindern bleibt.
Ganz egoistisch- und jemand der uns erzählt wie es unseren Schützlingen geht, was sie machen, was sie betrückt, was sie freut und was sie beschäftigt! Wir haben so auch die Möglichkeit ab und zu mal mit den Kindern, über die Handys von Ruth, Kerstin und Nadine zu telefonieren.
Jetzt haben wir ein ganzen Jahr zusammen gelebt, hatten schöne und traurige Momente gemeinsam und plötzlich stehen wieder tausend Kilometer zwischen uns.
Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich so verbunden mit den Kindern fühlen könnte aber das sie mir so fehlen würden, das war mir schon in Burundi klar! Ich vermisse auch Marie , Lena und Phillipp.
Die letzte Woche haben wir fast ausschließlich mit Abschiedsfesten verbracht. Am Samstag mit Verena und Benoit- nochmal burundisches Essen. am Montag dann bei den jungen Müttern und deren Kindern in Kamenge. Schon Wochen vorher wurde ich ständig gefragt, ob wir auch wirklich, wirklich Musik mitbringen, zu unserem Fest. Dort gibt es kein Strom und ein Radio+ Cd ist etwas absolut besonderes. Wir spendierten ein Essen für alle mit Fleisch und Sombee (Maniokgemüse) was alle lieben! Die Frauen kochten selber. Und nach dem gemeinsamen Essen, wurde den ganzen Nachmittag getanzt. Für uns war auch etwas vorbereitet- ein traditioneller burundischer Tanz, den die Frauen vorführten.
Unser Abschiedsgeschenk-ein großes Foto von uns vieren und einen Wunsch an die Frauen.
Am Dienstag dann, verbrachten wir den ganzen Tag bei den Strassenjungs. Dort kamen mir dann ständig die Tränen und es war immer einer der Jungs da um sie mir mit dem Pullover abzuwischen. Sie haben ein letztes Mal für uns getrommelt und getanzt, fast den ganzen Nachmittag lang- zusammen mit Marie! Es war wunderbar.
Abends gab es dann auch dort Fleisch, Würstchen und Sombee und Soda für alle. Wir saßen lange zusammen und einige der Jungs hielten sogar kleine Reden.
Das selbe Foto für die Jungs und ein auf Kirundi übersetzter Text, der zum Ausdruck bringen sollte, was die Kinder uns bedeuten. Dei Gitarren habe ich an ganz bestimmte Jungs verschenkt, ich wollte, das diese im Heim bleiben aber jemandem persönlich gehören- nämlich denen die jetzt wirklich spielen können und das besser als ich! Wenn sie dann irgendwann das Heim verlassen, wollte ich, das sie eine Gitarre mitnehmen können. Die leuchtenden Augen muss ich glaub ich nicht beschreiben. Der Abschied dort viel uns wirklich unglaublich schwer. Und ein "bye" hat niemand gesagt, aber "nsogaruka"- ich komme wieder!
Sonst hätte sich wohl keiner von uns dort verabschieden können- für immer- unmöglich.
Der dritte Tag- bei uns im Heim. Tische unter dem Mangobaum, Luftballons und am Nachmittag ein paar Spiele, Kinderschminken und nochmal Volleyball mit den großen Jungs. Fast alle Kinder waren aus den Ferien zurück gekommen. Es war schön nochmal alle um sich zu haben. Ständig brachten ein anderer ein gemaltes Bild oder einen kleinen Brief- oft von Clauthilde auf französisch übersetzt, viele schrieben einen Dank, beschrieben ihre Gefühle und entschuldigten sich für Dinge, die in dem Jahr vorgefallen waren, baten darum, das wir sie nicht vergessen und versicherten uns gleichzeitig, das wir immer ein Teil ihrer Familie bleiben werden, weinen musste ich beim lesen oft!
Abends dann das Festessen- Fleisch, Kochbananen, und Sombee. Danach hielt Phil seine Rede auf Kirundi und selbst die Kleinsten konnten ihn verstehen. Ganz besonderer Worte schrieben wir für unsere Kinder- voller Liebe und Dank, als Abschiedsgeschenk zu unserem Foto. Getanzt wurde bis früh morgens- einige der Großen gingen überhaupt nicht schlafen. Verabschieden mussten wir uns erst am nächten Tag. So gut wie alle unsere Sachen haben wir noch verteilt, die Kinder nahmen es als etwas ganz besonderes, weil die Kleider von uns kamen.
Und dann mussten wir wirklich gehen. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, ich lass es einfach, mir fällt es schwer das irgendwie in Worte fassen. Aber wir fahren mit Sicherheit zurück. Mit Sicherheit.

Wer Lust hat, mal ein paar mehr Fotos zu sehen und noch ein wenig mehr zu hören, ich werde einen Vortrag machen- vorraussichtlich irgendwann am letzten Septemberwochenende.
Ich werde es irgendwie ankündigen.

Friday, August 03, 2007













Aufklärungsunterricht












Unterrichtstafel in der Ernährungsstation








die Frauen warten auf Untersuchung in der Ernährungsstation,
Baby Julie,
bei den Pygmäen (Gitarre)
in der Ernährungsstation

Tuesday, July 31, 2007

Muyinga

Wir sind also am letzten Sonntag nochmal nach Muyinga aufgebrochen; die Aerztin Julia; Maries Mutter, Marie und ich. Verena hat uns begleitet und dann dort gelassen.
Am sonntag waren wir noch kurz im Kinderheim- die JUngs haben sich ziemlich gefreut; weil wir ueberraschend kamen.
DAnn gings gleich weiter auf dem Land zur Ernaehrungdstation. Obwohl wir von Verenas Erzaehlungen schon wussten; was in der Zwischenzeit alles entstanden ist waren wir richtig positiv ueberrascht. Was Celestine; die Krankenschwester, die fuer Verena eigentlich hier in Bujumbura arbeitet und ihre Familie plus kleine Tochter in der Stadt hat, dort geleistet hat ist unglaublich. Sie hat alles so gut aufgebaut; fast ohne Hilfe und abeitet dort ununterbrochen um fuer die Menschen da zu sein; dabei goennt sie sich kaum selbst einmal Ruhe und nimmt auch die Wohnzustaende dort in Kauf. MAn kann sie nur als Maleika; als Engel bezeichnen.
Haben dann Medikamente und Klamotten ausgeladen und den Nachmittag gleich alle zusammen angepackt und die ersten Untersuchungen wurden gemacht. Marie und ich haben dann die KInder gewaschen und was sonst noch so anfiel.
Ich habe die Tage dann im Kinderheim in Muyinga uebernachtet; die anderen drei sind dort auf der Station geblieben. Einen Tag war ich nochmal dort um mitzuhelfen und Einkaeufe unter anderm Obst, Honig, usw fuer die Kinder abzuliefern; per Motorrad wieder mit Emmanuel dem Heimleiter dort.
Die Unterkunft in der Naehe der Station war miserabel. Ich habe nur Beschreibungen von den Geschehnissen in der Nacht gehoert und das hat mir gerreicht. Da hatte ich dagegen reinen Luxus auch wenn es kein fliessend Wasser gab. Aus dem Grund sind die drei auch nur solang geblieben wie es noetig war und wir sind alle zusammen am Donnerstag abend wieder mit dem Bus nach Buja gefahren. Die medizienischen Dinge waren erledigt; alle untersucht; die im Moment in der Station bleiben; Medikamentenkarteien angefertigt, damit die Medikamentenvergabe richtig laengerfristig laeuft und auch noch einige Frauen und Kinder drangenommen, die von auserhalb zweimal die Woche kommen (an die 300) um Essen abzuholen. DAbei waren vereinzelt wohl Faelle dabei, die lebensbedrohlich geworden waeren oder schon waren; wenn nichts gmacht worden waere. Es war auf jeden Fall eine gute Sache eine Aerztin mal dort zu haben.
Die Hauptaufgabe der Ernahrungsstation- klar zu ernaehren- kann Celestine und ihre Mithelfer dort dreimal besser erledigen. Sie weiss worauf es dann ankommt.
DAnke noch fuer alle die Geld fuer die Breipackete meiner Mutter gegeben haben- es ist kein Tropfen auf den heissen Stein. Der Brei fuer Neugeborene wird gebraucht, weil manche Kinder so verhungert sind, dass sie nichts anderes essen; am Anfang zum wieder Angewoehnen; ausser dies; sie haben keinen Appetit mehr- spaeter koennen sie dann auch normale festere Nahrung zu sich nehmen.
Aufklaerungdabeit hat auch zum groessten teil Celestine- in Form von Bildtafeln uebernommen.

Die restlichen 2 Tage habe ich bei den Pygmaeen verbracht. Ich wurde wieder so toll begruesst- unglaublich. Und die Gitarre gab es noch- unversehrt. Was dort wirklich etwas heissen soll; denn es wird alles weieter verscherbelt was nicht gerade am Leib getragen wird.
Mich hat dort echt keiner vergessen; war ein tolles Gefuehl. Auch die Kinder sahen nicht so schlimm aus mit deren Augen. Bin trotzdem mitihen die Tage zur Quelle ins Tal gegangen um Waschaktion zu machen. Dabei war es ziemlich arogant und"entwicklungshelfermaessig" von mir, zu glauben ich muesste es mit ihnen machen und zeigen usw. Damit es mal zur Selbstverstaendlichkeit wuerde.
Die Leute dort machen das sehr wohl; und dreimal besser als ich es an so einer Quelle koennte. Auch die Kleidung kommt eigentlich nicht zu kurz. Nur haben sie keine Seife und sobald man den Berg wieder oben ist; ist man wieder von oben bis unten verdreckt. Kein Wunder, dass man dann den Eindruck hat, sie wuerden ihre Kinder nicht waschen usw.
Einen Fussball hatte ich fuer die Kinder dabei- eingetauscht gegen den einens Junge aus Muell.
Der wird in Deutschland versteigert und das Geld geht wieder da hin.
Gemlerkt hab ich aber auch, das ich nach einem ganzen Tag dort auch froh war wenn ich die Motorradgeraeusche von emmanuel hoerte- es war dann genug und ich war frh auch gehen zu koennen. Es ist eben doch eine voellig andere Welt da, wo man eigentlich nicht hingehoert.
Mein schoenstes Erlebnis dort aber war, als eine Mutter mit ihrem Baby am ersten Tag voellig aufgeregt zu mir kam und versuchte irgendetwas zu erklaeren. Sie hat doch echt ihr kleines BAby nach mir benannt -Julie! Ich glaube ich bin 2 Zentimeter gewachsen als ich das erfahren habe. Emmanuel musste auf Kirundi; als er mich abholte dann nochmal genau nachfragen; es stimmt wirklich!!
Die Musikgruppe dort ist jedenfalls auch voellig aus dem Haeuschen; weil Verena angekuendigt hat; dass sie einige vielleicht nach Buja zu unserer Abschiedsfeier einlaed. Es kommt fuer die Menschen dort einer Weltreise gleich in die Hauptstadt (das Dorf Bujumbura) zu fahren. Ich hoffe es klappt!
Fotos folgen noch; unter anderem von Baby Julie ;)

Saturday, July 21, 2007

Vielleicht schon einer der letzten Berichte aus Burundi.... die Zeit geht langsam zu Ende, uns bleibt noch ein knapper Monat und uns wird immer mehr bewusst, wie viel wir zurüchlassen werden müssen. Sind langsam dabei unsere Abschiedsfeste vorzubereiten- ein Festessen wird es auf jeden Fall für alle unsere Kids gehen, die Wünsche reichen von Maniok über Fleisch zu BAnanen usw.
Im Moment sind einige Kinder in den Ferien, fast alle kommen abere zum Abschiedsdatum rechtzeitig zurück.
Nadine, eine unserer Nachfolgerinnen ist schon da, sie bleibt für 5 Monate.
Maries Mutter und die Ärztin sind auch seit Donnerstag in Burundi. Morgen fahren wir (noch Marie und ich) nach Muyinga. Die beiden Besucher werden in der Ernährungsstation arbeiten, sowie MArie. ES ist schon viel entstanden, zwei Schlafräume, wo die Mütter und Kinder bleiben können, eine notdürftige Eimerdusche, eine "Küche" abgetrennter RAum zur Untersuchung und auch eine Leichenhalle. So schlimm es auch klingen mag, es ist so wichtig, dass die Krankenschwester auch daran gedacht hat. Alles so gut wie aus dem Nichts! DAs LAnd drum herum ist schon beackert, es wurde zum Anbau von der katholischen Kirche zur Verfügung gestellt.
Die Frauen müssen untersucht werden und es wird Aufklärungsarbeit gemacht. Am Freitag waren die Ärztin und Krankenschwester schon hier in Bujumbura im Frauenheim und es war auch sehr notwendig!
Ich fahre für eine Woche mit, werde aber im Kinderheim wohen und wieder zu den Pygmäen gehen. Es ist nicht genug Schlafplatz da. Echt toll, dass die Leute da noch nach mir fragen und sogar die Gitarrenoch existiert. Nur Seiten brauchen sie neue. Dann heißt es da auch schon Abschied nehmen. ES kann sein, dass Verena die Musikgruppe aber nochmal nach Buja einläd. ALS die Leute das dort erfahren haben, wurden sie völlig aufgeregt. Es kommt für sie einer Weltreise gleich, in ihre HAuptstadt zu fahren! Und das bei diesem kleinen Land!

Heute waren wir zu einer Hochzeit eingeladen. Schon am Donnerstag waren Lena und ich abends bei der Familie zu GAst. DAs kommt etwa einer Verlobungsfeier gleich, ist nur voller Traditionen und war für uns ziemlich witzig. ES ist der Tag an dem der Brautpreis ausgehandelt wird. Früher ging es um eine bis 4 Kühe, heute ist es mittlerweile ein Geldpreis. Lustig bei der ganzen SAche ist, dass alles eigentlich schon, gemäß nach FAmilienstand vorher feststeht.
Es wird also nur noch Theater gespielt- aber perfekt! Die FAmilien der Braut und des Bräutigam sitzen sich gegenüber und die Väter sprechen abwechselnd und handeln, handeln. Die Braut ist nicht anwesend, erst wenn das Geschenk übergeben ist, verlangt der Vater des Bräutigam nach der nun "bezahlten" Frau. Weil früher Kühe übergeben wurden, legt man heute einfach nur noch eine Kasette mit Kuhgeräuschen ein :) .
Die richtige Hochzeit heute verlief ziemlich so, wie wir es auch von uns kennen, in der Kirche, und dann feiern am Strand.

Letzte Wochen waren wir mit 50 Strassenjungs am Strand- wahnsinnst Erlebnis für alle. Ansonsten sind in den Heimen kaum große Neuigkeiten zu berichten. Die Spenden, die wieder angekommen sind (vielen Dank dafür!) gehen zum größten Teil in die Ernährungsstation, für Wurmkuren, Medikamente usw. Ein Teil bleibt als "Obstgeld" für die Heime hier- jeden 2. Tag.
ES ist sehr heiß im Moment und sehr staubig überall- eben Trockenzeit, jetzt wirklich. DEr See ist dafür so sauber wie nie. Nur häufiger Klamotten waschen ist der Nachteil.
Morgen gehts also nochmal los aufs Land, diesmal aber vorraussichtlich nur für eine Woche.
Grüße an alle und jetzt kann ich wirklich sagen bis bald, Julia

Wednesday, June 27, 2007

Es gibt nicht soviel Neues zu berichten.
Philipp und Lena sind am Sonntag nach Tansania aufgebrochen; so halten Marie und jetzt also die Stellung ;) - Bis verena auch am 3. Juli zurueck aus Deutschland kommt.
Unser Termin fuer die Anschiedsparty steht nun fest; der 29. August- am 30 geht dann also unserer Flieger zurueck. Es war gar nicht so leicht einen Termin zu finden; viele der Kinder gehen ueber die Ferien zu ihren Familien- soweit es diese noch gibt; eine Oma oder Tante, manchmal auch die Mutter auf dem Land. Aber Abcshied muss schon sein- ist uns so wichtig! Da die meisten Kinder nur fuer 2 oder 3 Wochen weg sein werden und die Schule am 5. September wieder beginnt; werden an dem festgesetzten Termin fast alle da sein.
Die zwei Nchfolgerinnen kommen schon am 15. August, damit wir noch 2 Wochen Zeit zur Einfuehrung haben und Verena somit diese Arbeit abnehmen.
Eine Studentin kommt wohl auch schon eher.

Am 18. Juli kommt Maries Mutter noch einmal nach Burundi; zusammen mit 2 Aertztinnen um in der nun schon in Betrieb genommenen Ernaehrungsstation in Muyinga (das Spendengeld von dem Benefitzkonzert in Wittichenau hat dort sein Ziel) zu arbeiten; aufzuklaeren; zu helfen.
Marie wird mitgehen und ich; wenn alles klappt, auch nochmal fuer einen gewisse Zeit.

Am ersten Juli wird hier in Bujumbura ziemlich viel los sein. Unabhaengigkeitstag von Burundi- es wird eine riesige Parade geben, mit dem kompletten Militaer, Schuelern; Arbeitern usw.
Das Militaer macht nun staendig Uebungen dazu; so bleiben oefter mal die Strassen gesperrt. Ist ein unangenehmer Anblick- finde ich- wenn die Strassen voller Uniformierter mit ihren Waffen laessig ueber der Schulter sind.
Uns ist auch gerade in letzter Zeit wieder sehr bewusst geworden; wie lange es mit Burundi noch dauern wird; bis wirklich *Normalitaet* und wirklicher Frieden herrschen wird. Das Hutu/Tutsi-Problem besteht nach wie vor; nur machen es die Leute nicht oeffentlich. Die Bars sind oft getrennt (wussten wir bis vor Kurzem auch nicht) und die Leute haben eine krasse Meinung; auch wenn nur wenige so ehrlich oder so dumm sind diese hinaus zu posaunen.
Verstehen kann man es schon irgendwie; denn die meisten haben schlimmes Leid erfahren, so schlimm; dass man es sich meistens gar nicht vorstellen kann. Das sie dann eher die andere Ethnie verleugnen als die eigenen Familie ist klar; aber so wird auch klar; dass es noch Generationen dauern wird bis sich in den Koepfen etwas aendern kann.

Die Pruefungen der Kids sind fast vorbei; naechste Woche beginnen die Ferien und wir fuehren am letzten Schultag nochmal- ein letztes Mal; verbunden mit dem Abschied von unseren Drittklaesslern- das Musical auf. In der Schule; fuer Eltern, Lehrer; Schueler und wer sonst noch Lust hat.
Ansonsten nicht viel Neues; im Strassenkinderheim wurde gestern eien Gitarre geklaut (verscherbelt?) ziemlich aergerlich!

Monday, June 18, 2007
















































Judith und maryvonne auf dem Boot
unser Massai
ein Hotel
unser Segelboot
Tansania

Fotos, nur von dem letzten teil der Reise, die anderen sind schon gebrannt













































vom Segelboo aus der Sonnenaufgang
in Stone Town
der Weg zu Malaika unserer Unterkunft auf Sansibar
Frühstücksplatz
Wäscherin am Strand

Tansania

3 Wochen waren wir nun dort und ich habe das Erlebte noch nicht realisiert! Ich denke die ganze Zeit nur, das glaubt mir keiner, weil ich es selber nicht tue. Mal schauen wie lange ich brauche, es war einfach eine wahnsinns Zeit und mir fehlt mal wieder das Wort um es treffend zu beschreiben. Eigentlich komme ich mir schon langsam blöd vor...

Ich kann hier auch nur einen kleinen Überblick aufschreiben, es gibt einfach zuviel.

Am Samstag den 26. sind wir gestartet, zu dritt in Burundi mit unserem Rucksack. Nach drei Stunden Verspätung ging dann unser Bus Richtung Grenze nach Mapanda. Grenze ist fast zuviel gesagt, eigentlich voll der Witz, es fährt so gut wie nichts bis direkt dahin und wir hatten Glück eine Mitfahrgelegenheit zu finden, ein gutes Stück hatten wir zu laufen und trotzdem die ganzen Formalitäten. Dann das Daladala ( Busse in Tansania) nach Kigoma. Und echt, wie das Klischee, irgendwo auf dem Weg, nichts im Umkreis außer rote Erde und Palmen die erste Panne. Wir saßen auf dem Motor und merkten schon wie heiß es wurde, ein Knall und alle in Panik aus dem Auto, alles voller Rauch- total überhitzt. Kein Wunder bei der Überbeladung. Das Handy von Judith hatten wir gleich an der Grenze verloren, also ohne Uhr und Kommunikationsmöglichkeit. So sind wir dann nach und nach in Kigoma angekommen (60 km etwa 5 Stunden), mit ständigen Stopps an irgendwelche Bächen, um das Kühlwasser aufzufüllen. Als der Bus dann entgültig stehen blieb hat sich ein Laster gefunden, der uns mitnahm. Kigoma war so extrem billig, 6000 Schilling für drei die Nacht und das Essen kostet fast nichts.

Was uns sofort auffiel war die komplett veränderte Atmosphäre. Die Menschen im öffentlichen Bereich viel freundlicher, hilfsbereiter. Und für uns war alles viel entspannter als „Weiße“. Auf der ganzen Reise waren wir immer wieder aufs Neue über diesen großen Unterschied zu Burundi erstaunt. Es ist eben doch Nachkriegszeit hier und es gibt null Touristen. Benoit hat uns noch mal bewusst gemacht, dass wir die einzigen Weißen hier sind, die so wie alle Einheimischen im Land leben, auf den Markt gehen usw. Der Rest lebt hinter Mauern in der eigenen Welt. Darum lösen wir auch so oft solche Reaktionen aus. In Tansania habe ich nie ein aggressives „Muzungu „ gehört und es war auch möglich einfach mal auf der Straße stehen zu bleiben ohne sich wie ein Zootier zu fühlen.

Erschrocken waren wir auch darüber wie wenig die Menschen im Nachbarland Tansania über Burundi wissen. Wenn wir gefragt wurden wo wir herkommen, waren die Antworten auf unser Erklären entweder wie: „Burundi, was ist das?“ oder „ da ist doch Krieg?!“ . Ziemlich krass.

Haben dann versucht Zugtickets nach Dodoma zu bekommen. Am Schalter hieß es dann frei ist der nächste Zug erst am 25. Juni....ups hätten wohl doch reservieren sollen. Haben es dann bei der dritten Klasse versucht und mit unserem Glücksschwein die letzten drei für Montag bekommen. Wir sind echt davon ausgegangen jetzt mit Tieren und allem Möglichen zu reisen. Montag früh ging es dann los, und es war wirklich gut. 30 Stunden, durch Tansania mit einem Bummelzug- und ALLES von der Landschaft gesehen, weil wir Fensterplätze hatten. Und das war wirklich Afrika: Steppe, Busch, Sonnenuntergang- fehlten nur noch die Tiere (alles für 12000 TSH, 10 000 sind etwa 6 Euro). Und so raues Land, die Menschen die da leben kann man nur vermuten. Das hat uns für die schreckliche Nacht entschädigt, wo wir nicht mal mehr Platz hatten den großen Zeh auszustrecken. Der Zug machte viele Halte, die Menschen aus den Dörfer verkaufen gekochte Mahlzeiten und Früchte. Nach 1 ½ Tagen und einer Nacht waren wir dann also in der Hauptstadt Dodoma. Haben gleich einen Bus erwischt, der uns nach Dar es Salaam brachte und so waren wir am 29. abends schon da. Wir waren überrascht über die Straße dort, schnurgerade mitten durchs Land und wirklich nichts anderes zu sehen als Steppe, Berge und am Straßenrand immer wieder vorbeilaufende Massai.

In Dar es Salaam war es dann schon teurer zu übernachten. Wir hatten Regen, konnten nicht viel machen. Die Usambara Mountains haben wir gestrichen, hatten alle drei keine Lust auf noch mal 9 h Bus. So sind wir am 31. gleich nach Bagamoyo (ehemalige Sklavenstadt, von da aus wurden die Menschen nach Sansibar und Arabien verschifft) und wir haben es nicht bereut. Es war das dritte Paradies, was wir entdeckt haben. Ein Künstlerort am Indischen Ozean, die Bilder, welche dort entstanden sind kann ich eigentlich keinem zeigen, sehen aus wie die kitschigsten Postkarten, die keiner mehr kaufen würde!

Wir konnten es nicht fassen, Traumstrand, nur Einheimische, Meer, die Palmen biegen sich über dem Sand. Haben uns mit den Rucksäcken einfach fallen gelassen und wollten eigentlich nie wieder mehr weg. Durch einen Zufall die beste Unterkunft der Welt entdeckt. Ein Haus, wo man das Zimmer mietet und den Rest einfach zusammen mit den Leuten benutzt. Nur junge Menschen, die meisten Rastas, 2 Massai und so schnell in vertrautem Kontakt, echt unglaublich. Aus drei geplanten Tagen wurde eine Woche und die Zeit war genial, mehr zu schreiben führt einfach zu weit. Der letzte Küstenregen störte uns nicht, bei den Leuten und es lockerte immer wieder auf. Haben am Strand übernachtet und so viel erlebt in dieser Woche, viele Freunde kennen gelernt...

So erfuhren wir auch von der Möglichkeit, von Bagamoyo aus nach Sansibar zu fahren und nicht mit der teuren Touristenfähre. Mit dem Dhaus- Segelboot 100 mal schöner, drei mal billiger. In der Nacht zum 7. Juni sind wir also zum Hafen, mit noch zwei Tansaniern aus unserer Unterkunft. Natürlich hat uns keiner vorgewahnt, es war Ebbe, dass Boot stand sonst wo und wir hatten 2 Möglichkeiten. Uns tragen lassen durchs Wasser oder ausziehen und selber waten. Haben dann doch letzteres gewählt und waren als drei Muzungufrauen die Attraktion für die Hafenarbeiter. Es war auch ein Bild für die Götter, unsere Rucksäcke wurden auf dem Kopf getragen und wir hinter her mit den Schuhen und Sachen überm Kopf, alles die Nacht um 12.

Das Boot beladen mit irgendwelchen Waren und wir „mussten“ auf dem Deck schlafen- herrlich, bei Sonnenaufgang waren wir auf Sansibar! Eine Nacht in Stone Town und dann auf einen heißen Tipp hin in den Norden nach Kendwer Rock. Ich dachten der Strand in Bagamoyo sei nicht mehr zu toppen, aber doch er war es. Noch weißeren Sand und türkiseres Wasser hätte ich nicht für möglich gehalten, aber der Strand im Norden Sansibars übertraf alles noch mal!!!

Ein Bungalow zusammen gemietet und jede der 4 Nächte am Strand geschlafen, früh ins Meer zum wach werden, dann 20 Schritte zum Frühstück unterm Strohdach im Sand am Meer. Geht’s besser?! Perfekt- unglaublich.

Einmal sind wir zum Schnorcheln raus gefahren, so etwas habe ich noch nie erlebt. Wie in einem riesigen Aquarium nur schöner, artenreicher, bunter und mittendrin.

Die letzte Nacht in Stone Town wieder durch pures Glück auf der Dachterasse bzw. auf dem Dachboden von BobLee einem Freund von den beide Jungs die uns nach Sansibar begleitet haben verbracht.

Stone Town ist ein Ort voller kleiner Gassen alter Häuser, richtig urig. Fast 100% islamisch, selbst die ganz kleinen Schulmädchen tragen Kopftücher. Die Leute sind wahnsinnig gastfreundlich und der Gesang des Muezzin hat mir dort gefallen, dort war se auch wirklich Gesang und kein Geschrei wie in Buja . Es hat auch in die ganze Atmosphäre gepasst.

Und es riecht überall würzig und alles schmeckt nacht den Gewürzen Sansibars, klar. Also wenn mich noch mal einer da hin wünscht wo der Pfeffer wächst:.. ich gehe gerne! Und ich habe kein einziges Straßenkind gesehen oder wirklich arme Menschen.

Für die Rücktour, wieder mit dem Segelboot mussten wir Formulare ausfüllen und eine Erklärung schreiben, dass wir das Risiko für die Überfahrt auf uns nehmen, es ist „muzunguuntypisch“. Wir waren fast doppelt so schnell wie beim ersten Mal, wegen starkem Wind, für meinen Geschmack manchmal fast zu heftig, hätte fast die Fische gefüttert. Wir waren klitschnass weil ständig Wasser überschwappte. Aber noch mal ein einmaliges Erlebnis, diesmal bei Tageslicht. Und die Boote sehen auch echt aus wie aus einem Piratenfilm.

Am Mittwoch früh (13.) mussten wir dann zurück, diesmal nur Marie und ich, Judith ist von Dar es Salaam aus nach Deutschland geflogen. Und mit reservierten Tickets für die 2. Klasse Schlafwagen. Sind gerade noch rechtzeitig nach Dodoma gekommen um den Zug um 19 Uhr zu erwischen, 2 Nächte einen Tag Fahrt. Im Abteil mit 6 Personen, super lustig mit den afrikanischen Mamas. Freitag früh um 4 in Kigoma, bis 8 vorm Restaurante auf einen Kaffee gewartet und dann per überbeladenen Daladala (der Kofferraum ist ständig aufgesprungen ) zur Grenze zurück. Bis direkt zur Grenze fuhr wieder nichts, außer ein Fahrradtaxi, was mit den Rucksack auch noch mal ein kleines Abenteuer war. Das letzte Stück in Burundi hatten wir noch 2 Reifenpannen eine Stunde vor Buja. Alles halb so schlimm mit der Vorfreude auf „daheim“ und die Kinder. Oh man , war dass eine Wiedersehensfreude und wir waren doch nur drei Wochen weg. Haben echt Tränen vergossen und die ganze Zeit mussten wir daran denken das wir wirklich bald gehen... genauso heute bei den Jungs im Straßenkinderheim.

Im Heim ist unglaublich viel passiert, Philipp hat viel in seinem Tagebuch berichtet.

Ich könnte noch mal so viele Eindrücke von dieser Reise aufschreiben; und wenn ich sage ich habe nicht mal mehr 400 Euro ausgegeben, glaube ich mir das selber fast nicht. Wir haben natürlich die ganzen Sachen, für die Tansania in den Reiseführern berühmt ist gelassen, wie Nationalparks und Kilimanjaro. Aber ich bin so voll von dem Erlebten und finde es irgendwie gar nicht so schlimm keine Elefanten gesehen zu haben...!