Julias Erlebnisse in Burundi

Sunday, November 05, 2006

Amahoro an alle!

Komme gerade aus der Kirche, es ist echt besser als man es im Fehrnsehen sieht! Ein einziges Gesinge, geklatsche und Getanze und eine Freude in den Gesichtern der Menschen! Das nenn ich mal feiern...
Es ist nach wie vor warm, ich muss aufpassen, dass ich keinen Sonnenbrand mehr kriege, ach ja ihr friert ja nicht ?:) wie konnte ich das vergessen...
Wir wohnen jetzt mit Marie im Kinderheim, die anderen zwei sind noch bei Verena, Philipp hat Malaria und muss sich noch etwas auskurieren, ist aber schon besser.
Die erste Woche gab es weder strom noch Wasser, aber nun haben wir erstmal beides, Strom jeden zweiten Tag. Die Zimmer sind im Kerzenlicht sehr gemütlich und manchmal ist es gar nicht so schlecht, nicht zu sehen was so herum krabbelt ;)
Wir haben eine Kakerlakentrefferliste aufgehangen und sind bei 10 und einer Ratte... :) aber ansonsten lässt es sich gut aushalten, sind eh die meiste Zeit draußen mit den Kindern oder unterwegs!
Gregor, Präsi, die Fussbälle sind der Hit, habe tolle Fotos!
Am Freitag hatten Marie und ich unsere erste Musikstunde in der Schule, 8. Klasse! Es war echt super, wir wurden als "Lehrer" akzeptiert, obwohl die meisten mindestens so alt wie wir sind! Ich die Musik und Marie die Sprache. Ab jetzt jeden Freitag drei Klassen, wir stehen im Stundenplan ;)! Die sind super motiviert, sogar bei der Theorie! In der Pause kann man zum See gehen, 5 Minuten. War zur Hälfte drin, konnte nicht widerstehen, wahrscheinlich kann ich es erst, wenn mich das erste Krokodil jagt, Marie meinte einen Arm kann ich ja verschmerzen, ich greife dann die Gitarre und sie schlägt!
Auch bei "unseren" Kids im heim wird es Musikunterricht geben, außerdem wollen die Großen unbedingt Deutsch lernen!
Man vergisst beim spielen schnell, was für Gecshichten und Hintegründe die Kinder haben. Man erfährt es dann nebenbei und unvorberreitet.
Der 17-jährige Jimmy schrieb mir englische Sätze zum übersetzen auf Deutsch. Er verlor mit 5 seine Familie in Ruanda und lebte im Kongo. Nun hat man seine Familie in Sambia ausfindig gemacht, aber er hatt keine Möglichkeit zu ihnen zu kommen. ER schrieb: J would to go like all african people to Europe. Das hört man hier oft, da ist der beste Platz auf Erden und viel Geld! Eine Zukunft hier ist gar nicht erstrebenswert und die Möglichkeitren werden nicht genutzt, aufgegeben wird schnell. Ein anderer Satz von ihm: I was born by chance und will die by an acciedent. , a lot of money, a lol of friends.....
Kiki, die kleinste bei uns (2) hat noch eine Mutter, dieist verheiratet und der Mann darf von dem Kind nichts wissen.
JImmy (13) ist so klein wie ein sechsjähriger, er hat einen schlimmen Herzfehler. Legt man die Hand auf sein Herz spürt man es rasseln und sieht es stark schlagen! Man fühlt sich so hilflos, wenn er einen Anfall bekommt, er müsste operiert werden, in Europa für 20 000 Euro. Hier in Afrika macht das niemand. Er ist wahnsinnig liebesbedürftig, sind sie alle!

Am Freitag haben wir Feuer gemacht und Stockbrot für die Kids! Sobald man irgendetwas essbares verteilt gleicht es einer Raubtierfütterung! War aber ein schöner abend. den teig haben wir mit dem Sicherheitsdienst der französischen Botschaft geknetet, er wollte unbedingt mitmachen!;)

Hier scheitert viel an der Enscheidungsgewalt eines Einzelnen. Jeden Samstag ist hier Traveaux communtaire . Das bedeutet, das jeder Einwohner bis 10 Uhr eine allgemeinnützige Arbeit leisten muss, Es gibt fast keinen Verkehr und polizisten halten die Menschen sogar an und verpflichten sie zu etwas. Manche warten auch am Straßenrand bis zehn Uhr. Benuar, Verenas Mann stiftete Zement und Sand um einige Schlaglöcher vor dem Haus des Präsidenten zu füllen. Als sie dabei waren verbot es der zuständige Bürgermeister, warum auch immer, Vielleicht, weil es nicht seine eigene Idee war, es ist nicht nachvollziehebar. Wie iszt dann ein vorankommen möglich?! Viel Möglichkeiten die hier vorhanden wären, werden nicht genutzt.

Muzungu (Weiße) wird uns oft hinterher gerufen. Es ist aber nur selten aggressiv gemeint.Die Menschen grüßen eigentlich meist freundlich, auch die Soldaten, die wir erst ziemlich erschreckend fanden mit ihren Waffen.

Angeblich hat der Parteichef hier sich eine Miliz aufgebaut, die so stark ist wie die offizielle burundische Armee, er kaufte Waffen aus dem Sudan. und verteilte seine Leute im Land, um möglich Tutsiaufstände zu unterbinden, so stand es in der Zeitung, was nun stimmt...?!

Wir werden gleich zum zweiten mal in das Frauen/Mädchenheim fahren und dort den Kindergarten weiter anmalen uns streichen.

Danke noch schnell an alle für die Grüße und mails, ich lese alle, nur schaff ich nicht immer zu antworten! Es geht mir gut, ich schlafe auf eurem Fotokissen unter dem Moskitonetz.
Bis bald, n´agasage

Julie (hier spricht man ja schließlich französisch)

6 Comments:

At 10:27 AM, Blogger El Padre said...

wow, irgendwie erinnert mich vieles, was du erlebst, an meine israel-zeiten... nur vielleicht nicht so krass...
hehe, meine rattenliste lag nach 13 monaten bei ca. 20!!! mal schaun, wie lange du dafür brauchst...
denk an dich und sei behütet...
liebe grüße aus dresden, der markus

 
At 1:55 AM, Blogger Nobscha said...

Hey Julchen.

Wir wollen Fotos sehen, wir wollen Fotos sehen, wir wolln, wir wolln, wir wollen Fotos sehen... *sing*
;-)

Gruß Nobscha

 
At 8:54 AM, Anonymous Anonymous said...

Schön zu lesen, dass es dir gut geht...will es aber auch sehen...her mit FOTOs!!!

*hdsdl*

 
At 2:45 AM, Blogger Burundibar said...

Hey hey, immer mit der Ruhe hier in Afrika ist man nicht so schnell...hier passiert alles gaaaaaanz langsam :)!!

Also dazu muss der gute phil erst richtig Fit sein, er hat heut seinen 24. Geburtstag und den feiern wir mit verbranntem nass gewordenem Kuchen ;)
Ich brauche seinen Laptop!!
Bis bald und schön von euch zu hören, sind bei 17 Kakerlaken Markus, aber die sind mir etwas leiber als RAtten :)

Salut, Julia

 
At 4:02 PM, Blogger El Padre said...

pah, die kakerlaken muss man nich mitzählen... die werden eh immer mehr.
kleiner tipp am rande, die kakerlaken in israel hattens drauf, kurz bevor se zertreten wurden, ham die noch eier gelegt, und die haben sich dann an deinen schuhsolen fein brav selber ausgebrütet... und dass bedeutet, wo auch immer du mit diesen schuhen hingelatscht bist, gabs dann überall kakerlaken.
deswegen mein rat, lass die schuhe vor deiner zimmertür stehen, wenn du da alleine sein willst. *hehe*
wer weiss, vielleicht können die viecher in afrika genau den gleich trick mit den eiern, wie im heiligen land...
in diesem sinne, alles liebe der markus

 
At 4:29 AM, Anonymous Anonymous said...

Was, du badest mit Krokodilen??? ;)du machst Sachen... -aber bei einem Australien-Vortrag hab ich gelernt, dass Süßwasserkrokodile harmlos sein sollen (würd mich aber nich drauf verlassen!)... ;)
also treibs nich zu wild mit denen! ;p

 

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