Julias Erlebnisse in Burundi

Friday, November 17, 2006

Marktleben...

16. November 2006

....und nun fast einen Monat in Burundi, der grünen „Insel“ mitten in Afrika.
Die Zeit ging so schnell vorbei, es ist unglaublich. Und andererseits sind wir hier schon so „integriert“ das es auch schon 6 Monate sein könnten.
Einige Weihnachtsvorbereitungen laufen, hauptsächlich hier im Heim und trotzdem ist das Gefühl dafür überhaupt nicht da.

Das burundische Nachtleben....jaaa wir habens getestet, echt guuuut! Dachte schon ich müsste auf so was verzichten! Mhm man muss halt Bier trinken (Primus aus Bujumbura) Der Rest ist importiert und sch...teuer. Und nicht war liebe Wittichenauer, das muss man ja auch nicht unbedingt haben J.
Das Havanna ist eine nette kleine Disco/Bar unterm Bambusdach, echt angenehm. Beim Tanzen muss man zwar schon etwas aufpassen, der reinste Machohaufen...
Haben auch Franzosen getroffen, echt nett und eine Burunderin, mit ihr sind wir gleich im Kontakt geblieben. Also, das könnte dort am Samstag Abend unser Stammplatz werden.
Glücklicherweise kannten wir den normalen Taxipreis (höchstens 2000 Burundi Francs), den Marie und ich blieben bis halb drei und der Taxifahrer wollte uns „Weiße“ natürlich sofort nach Strich und Faden bescheißen (wenn ich das so ausdrücken darf) , er verlangte 5000, eine Taxiuhr gibt es natürlich nicht. Mittlerweile sind wir das ja gewohnt und er hat auch nicht mehr als 2000 von uns bekommen !

Gestern waren wir zum ersten Mal auf dem Markt, der Hammer sag ich euch! Verena hatte und abgeraten da hin zu gehen, aber ich will schließlich hier ein Jahr leben. Hatten Klotilde (Heimleiterin) dabei die uns vor den all zu hohen Preisen für die „Muzungus“ bewahrte.
Also der Markt: draußen auf dem Platz sitzen liegen stehen schlafen stillen handeln und fast auch leben Hunderte Menschen und bieten ihre waren an, alles mögliche an Obst, Gemüse, Gewürze... um so tiefer man vordringt, trifft man auf die „Fleischhalle“, alles (ich betone alles) vom Tier hängt oder liegt da in der Hitze, Unmengen an Brummer und ständig das Geräusch von den riesigen Fleischmessern auf Holz. Abschreckend! Von der Fischhalle und dem Geruch brauche ich gar nicht erst anfangen. Also vegetarisch lebt man hier ganz gut, cook it, peel it or forget it!!
Der Preis für uns schießt sofort in die Höhe! Aber trotzdem ist alles extrem billiger als in den kleinen Läden von Bujumbura, 3 Ananas zum Beispiel für 1000 BF (1320 sind ein Euro).
Hauptsächlich wollten wir Samen kaufen. Haben mit den Kids einen kleinen Garten angelegt (das hieß Steine sammeln, Wurzeln hacken...) nun ist es wirklich guter Boden und alle waren ganz begeistert als wir mit der fachmännischen Hilfe von Natalie und Emmanuel (Heimarbeiter) Karotten und Tomaten säten. Mal schauen was wächst.
Auf dem Rückweg bin ich in eines dieser riesen Löcher auf dem „Gehweg“ (ha ha, Gehweg!!!) gefallen. Ich weiß, typisch. Aber man kann ja nicht auf alles achten. Auf jeden Fall hab ich jetzt zwei so was von geprellte Knie, lilablaugrün, sieht klasse aus in kurzen Hosen, davon mal abgesehen das es bei jeder Beugung spannt wie s....! Meinen Ruf hab ich natürlich schon wieder weg.

Sind jetzt noch dabei unsere Küche zu streichen, wird langsam wirklich gemütlich und wohnlich.

Wir haben jetzt endlich Gitarren ausfindig gemacht. Dachten schon wir müssen welche in Ruanda besorgen, Burundi ist zu arm. Doch welch ein Glücksfall, in einem Laden fanden wir eine und der Typ dort hat noch eine besorgt, wie auch immer. Eine Gitarre kostete 80 000 BF, danke an alle Spender, ein Teil des Geldes ist investiert. Für den Unterricht war es wirklich höchste Zeit, mit einer Gitarre, also meiner, kam man da nicht wirklich weit. Es gab ein großes merci, als wir klar machten, dass diese Instrumente nun dem Kinderheim (Centre U ) gehören.
Bei den Größeren klappt der Gitarrenkurs wirklich gut, bei den Kleineren wird es eher spielerisch bleiben, sie verstehen oftmals nicht mal das wenige französisch, welches ich spreche. Aber wir haben ja noch Zeit. Lernen wollen alle unbedingt. Und vielleicht lern ich so Kirundi J.
Philipp hat nun auch einen Basketball besorgt und die großen Jungs können nicht genug davon bekommen. Es gibt hier sogar einen Platz.

Verena ist noch bis Sonntag in Äthiopien, mit den Trommlerjungs vom Straßenkinderheim. Unicef sponserte die Reise zu einer Veranstaltung mit Auftritt. Ein Junge konnte nicht mit, die Passmaschine war kaputt, es scheiterte doch tatsächlich an dieser Technik...er war so enttäuscht, wann bekommt er wieder einen solche Chance?!
Benoit ist politisch aktiver als wir dachten (Parteichef der Oppositionspartei), er erzählt Dinge, die man nicht begreifen kann. Ich möchte nicht alles hier aufschreiben, lieber mal erzählen.
Klotilde erzählte uns auch von dem Leben während des Krieges. Geschichte vom Land, die noch viel grausamer sind, als Dinge, die hier in der Stadt passiert sind. Väter brachten ihre eigenen Familien um, nur weil diese zu der anderen ethnischen Gruppe gehörten. Oder ließen sie bewusst in der Nacht vergewaltigen. Kinder konnten nicht mehr zur Schule gehen, weil sie Angst haben mussten, von der Lehrern umgebracht zu werden. Wenn man solche Dinge hört, fragt man sich wo Kinder diese Erlebnisse lassen, wo sind sie hinverdrängt und wann reflektiert, es sind keine Geschichten von irgendjemandem sondern diese von manchen Kindern/Jugendlichen im Heim.
Gestern Abend kam ein Mädchen (19), aus Kigali (Viertel in Bujumbura). Verena finanzierte drei von ihnen ein Haus zum Leben, eine Tante sollte die Miete usw. verwalten. Verena zahlt diese seit Juli und nicht einen einzigen Tag haben die Mädchen da gewohnt, dass Geld hat sich diese Tante behalten.

In den nächsten Tagen werden wir mit Verena aufs Land fahren, auch dort hat sie Projekte (Wahnsinn, was diese Frau leistet). Wird wohl 2-3 Tage dauern, schlafen im Jeep?!
Die Unterschiede zum Stadtleben sollen gewaltig sein.

Grüße an alle...
Julia

1 Comments:

At 8:18 AM, Anonymous Anonymous said...

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zrcnx!

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