Julias Erlebnisse in Burundi

Saturday, April 07, 2007

Musical und Muyinga

es wird Zeit wieder ein wenig zu berichten....
Ich bin nun seit egstern wieder zurück in Bujumbura, für zwei Wochen habe ich in einem weiteren Kinderheim der Fondation Stamm in Muyinga gewohnt, aber davon später.
Zuerst einmal möchte ich von unserem riesigen Musicalerfolg erzählen, (nicht ohne zu verschweigen, dass Marie und ich mächtig stolz auf "unsere" Drittklässler waren und sind)

Am 15. März kamen der brandenburgische Bildungsminister (nicht Mathias Platzek, ich glaube Fehler meinerseits) mit Frau, zwei Reportern und der Geschäftsführerin von Aktion Tagwerk, Nora Weisbrot für 4 Tage zu Besuch nach Burundi. Ein lang geplantes und nun endlich in die Tat umgesetztes Unternehmen von Verenas Seite, hauptsächlich auch um die neue Schule die nun ja schon in Betrieb ist offiziel einzuweihen. Der Minister & Co besuchten alle Heime, wo jeweils viel vorbereitet wurde und der Besuch groß erwartet wurde, gewürdigt mit Tänzen, Trommelvorführungen usw. Das die ganze Mannschaft begeistert war, haben sie nicht verborgen, kein Wunder bei solchen Empfängen. Auch ein Treffen mit dem burundischen Präsidenten stand auf dem Programm.
Am Freitag war also dann die Schuleinweihung mit vielen Reden und Tänzen und EIGENTLICH unserem geplanten und bis zu letzt verbissen vorbereitetem Musical. ALs es dann am Donnerstag kurzerhand (egal nun warum auch immer) aus dem Programm gestrichen wurde, waren Marie und ich natürlich entsprechend gelaunt und ziemlich wütend...
Letzendlich hat es aber doch noch am Samstag abend im Restaurante Chez Andre in ANwesenheit aller Lehrer, dem Besuch aus Deutschland, dem deutschen Botschafter, und anderen stattgefunden und war echt alle Mühe wert. Die Kinder kamen schon am Samstag nachmittag zur Generalprobe mit Kostümen usw. Wir haben dann den restlichen Nachmittag spielend auf dem Hof verbracht, Für die Kinder gab es reichlich zu essen und schon das war für sie wie Weihnachten. Mit Gitarre usw haben wir die lange Zeit überbrückt, bis es schließlich halb neun endlich losgehen konnte, vor dem groß aufgetischten Menü anlässlich des Ministerbesuches. Eigentlich sind wir davon ausgegangen das die Kinder weniger Energie ins Spiel legen würden, vor Aufregung usw. ES war aber genau das Gegenteil der FAll. Sie haben es einfach unglaublich gut gemacht und mit vollem Enthusiasmus losgelegt. Marie kümmerte sich um das Einspielen der Musik und ich habe noch ein wenig bei Textunsicherheiten weitergeholfen. Dafür, dass die Kids eigentlich so gut wie kein französisch sprechen haben sie eine wahnsinns Leistung mit super viel Spaß daran vollbracht. Der SChlusstanz "der Fische" hat dann auch das Puplikum nicht mehr auf den Stühlen gehalten und bei der Zugabe tanzen alle mit, vom Minister angefangen. ALso ich muss nicht mehr sagen es war einfach klasse.
Die Kinder wurden nochmal mit gutem Essen belohnt und weil es anschließend zu spät war durften alle zusammen im Kinderheim übernachten, was für sie
ein weiteres Highlight darstellte (zu neunt auf der Matratze... : ) )
Verena war auch so begeistert, dass sie uns weiter Aufführungstermine zusicherte. So führen wir es nun am Montag nochmals in der Schule auf (unter anderem für Martina und neuem Besuch aus Deutschland), die Arbeit, hat sich also wahrlich gelohnt. Schon zu sehen was die Kinder für eine Freude dabei entwickeln war es wert!

Nachdem nun die Schule für uns vor den ferien wegen Prüfungen zwei Wochen weggfiel, kam mir ziemlich spontan am Freitag vor zwei Wochen die Idee doch schon jetzt für eine gewisse Zeit nach Muyinga zu gehen. So habe ich Freitag abend noch schnell einen Wäschewaschmarathon eingelegt und Verenas Keller auseinander genommen um drei Kisten voll mit Babysachen und warem Pullovern für die Pygmäen und Sachen für die Jungs im heim in Muyinga zu packen.d Einen Teil davon habe ich dann am Samstag schon mit dem Bus aufs Land mitgenommen sowie auch einige Augenmedikamente von Verena. den Rest brachte mir Verena dann am Dientag mit dem Auto hinterher.
Einige meiner Aufgaben war es dann jeden zweiten oder dritten Tag mit Emmanuel (dem Heimleiter von Muyinga) und dem Motorrad zu den Batwas (pygmäen) zu fahren um den KIndern die vereiterten Augen auszuwaschen und wo nötig Augentropfen und Antibiotikum zu verteilen. Die Leute dort haben ein großes Wasserproblem, es muss von weit geholt werde und so wird auch auf das Waschen keinen hohen wert gelegt. DEmentsprechend sind dort viele Kinder augenkrank. Man stoßt so schnell an seine Grenzen, besonders der Unwissendheit über medizinische Dinge.Einfach ohne jegliche Ausbildung Medikamente an andere verteilen, ein ausgebildeter Arzt wäre hier so Gold wert. Auserdem hat man so oft das Gefühl gegen eine Wand zu arbeiten, sieht man doch so wenig Erfolg. Man müsste eigentlich die komplette Mentalität der Menschen ändern um, etwas zu erreichen. Man hat das Gefühl sie fügen sich ihrer Armut und ihrem Elend ohne selber etwas anzupacken, und warten auf Hilfe von außen. Am Tag meiner Abreise, wäre ich am liebsten geblieben, da schon wieder zwei Kinder schlimme Infektionen hatten, es hilft nicht Seife zu verteilen und den Leuten zu erklären wie wichtig das Auswaschen der Augen sei. ich bezweifle auch, dass Antibiotikum auch nach erklären und übersetzen auf Kirundi richtig eingenommen wird, um wirksam werden zu können. Es ist einfach schwierig.
Andererseits habe ich mich um so öfter ich da war, mich bei diesen Leuten immer wohler gefühlt, sind sie zwar die ärmsen Menschen Burundis, aber auch so Lebensfroh. Die können Musik machen- wahnsinn- schon ihr Reden ist fast ein Gesang. Auserdem hatte ich nichtmehr die Rolle dr Musungu die für eine halbe Stunde kommt, Sachen verteilt und wieder fährt. Ich wurde immer herzlich begrüßt, beim Namen genannt uns schon von weitem gerufen. ICh war dann nicht mehr neben, sondern mit den Leuten und habe ein vällig neues Bild von ihnen bekommen können, genauso wie sie von mir.
Wir haben zwar an einem Tag mit Verena die Sachen verteilt (Es war soviel, aber trotzdem wie ein Tropfen auf den heißen Stein9, was wieder im Chaos und Schimpfen endete und uns davon überzeugte, dass es das nächste Mal nur noch mit Listen funktionieren kann, weil man wahrscheinlich irgendwann nicht mehr lebend herraus kommt- es war dementsprechend schrecklich und daran änderte natürlich auch nichts die Tatsache das die Frauen mich beim Namen nannten. Siew sind ja auch nicht dumm, ziehen oft ihrer Kinder splitternackt aus, um mehr zu ergatter. Es ist ja nicht so, das ich das verhalten der Leute nicht nachvollziehen könnte, aber es funktioniert eben einfach nicht so. Oftmals sind die Sahcne auch am nächten Tag verschwunden, irgendwo für eine paar Franc verscherbelt, was man auch nicht übel nehemen kann, das Geld wird für andere Dinge gebraucht. Nur versteht man wieder auch nicht das die Mütter nicht die Notwendigkeit sehen, das ihre Kinder wenigsens die Sahcne am Leib behalten.
Aber ich habe die Menschen in den zwei Wochen dort echt liebgewonnen und schon hoch und heilig versprochen wieder zu kommen. EIn KInd da (mein persönlicher Liebling : ) ) habe ich wirklich ernshaft geschenkt bekommen, die Mutter meinte ich soll ihn mitnehem, sie weiß das ich mehr Möglihckeiten habe, ihm ein besseres Leben zu ermöglichen....wenns nach mir gänge und ich nicht überlegen würde.....ab in den Koffer...
Einen Tag waren Emmanuel und ich 6 Stunden mit dem Motorrad im Land unterwegs (so ging es danch auch meinem Po) um einige der zwölt Schulen zu besuchen, in der Provinz Muyinga, wo Verena Schulspeisung fnanziert, um die Köche zu bezahlen. An zwei Schulen reagierten einige Kinder regelrecht mit Angst auf mich. Nach Nachfragen fanden wir herraus, dass ich die allererste "Weiße" sei, die sie zu Gesicht bekommen. Ich finde das unglaublich, sieht man doch wirklich daran, wie rückständig die Leute dort noch leben. Es war ja am Anfang vielleicht noch ganz amüsand, die ständige Traube von Kindern um mich herum. Hatte aber irgendwann es auch satt, wie ein Zootier behandelt zu werden. Es ist ja auch so in Muyinga selbst, es gibt da einfah keine Weißen, so sind auch die Ständigen Reaktioen.
An einer SChule habe ich gesehen wie ein Lehrer seine Schüler schlug, ich war glaub ich nicht mehr sehr höflich zu ihm, eigentlich bin ich eher fast geplatzt, aber er hatte genügend Ausreden und es ist "normal" in Burundi! NOrmal wäre vielleicht ein Klaps, aber das waren Schläge...

Einen weiteren Tag haben wir in Verenas Ernährungsstation verbracht. Dort wollte ich einfach nur noch weg. Unmengen an Müttern die mit ihren kleinen Kindern kommen. Die Liste wurde immer länger, die Babys wurden gewogen, gemessen, die meisten viel zu klein füfr iht Alter. Manche mit zwei Jahren so unterentwickelt, dass sie den Kopf nicht selber halten konnten, viele Mütter aidskrank. Unglaubliches Elend und ich fand es am schlimmsten einfach die ganze Zeit über nur zuzugucken und nichts machen zu können, außer vielleich ein paar Augen zu waschen und Medikamente zu verteilen, mit der Angst, das es mehr Schaden bei solch schwachen Immunsystemen anrichten könnte. Das Mehl für den Brei, was Verena verteilen lässt hat nicht für alle gereicht.

IM Heim mit den Jungs konnte ich viel anstellen, angefangen von Drachen steigen bis Mal- und singestunden, wobei Tuschkasten und Knete völlig neue Dinge waren und ich jeden morgen ab sechs mit einem lauten Oh happy day- geträller auf dem Gang geweckt wurde...
Die Jungs sind nun seit letzter Woche in ein neues größeres Haus gezogen mit endlich Strom und Wasser! Wasser naja, zweimal konnte ich mit eiskaltem Wasser duschen (muyinga liegt 1800 Meter hoch, es wird also richtig kalt in der Nacht) ansonsten hieß es Eimer über den Kopf. das Wasser in Bujumbura kam mir gestern als ich zurück kam wie einen heiße Dusche vor.
Habe viel mit farbe im neues Haus gepanscht und den Kids noch versprochen zurück zu kommen um die restlich Zimmer fertig zu malen.
Habe mich trotzdem wieder auf Bujumbura gefreut, die Abende wurden mir doch so alleine ziemlich lang, es gibt halt nicht mehr viel zu tun wenn es dunkel wird. Generell ist das Verhältnis zwischen dem Leben auf dem Land ein völlig anderes als in Bujumbura, schon der leere Markt usw.
Waren gestern bevor der Bus fuhr noch an der Grenze zu Tansania , bin also nicht mal an einem Tag quer durch Burundi von Tansania bis fast Kongo gereist, Burundi ist echt ein Nest.
Es war gestern ein richtiges Nachhause kommen, es war einfach herrlich, so von den Kindern begrüßt zu werden, sie waren fast vorwurfsvoll, dass ich ganze zwei Wochen weg war.
Jetzt gehts noch schnell in ein paar Ostervorbereitungen (mit Unmengen an Süßigkeiten die für die Kids geschickt wurden!!!DAnke!) und ich wünsche alles ein schönes Osterfest!
JUlia

2 Comments:

At 11:09 AM, Anonymous Anonymous said...

So Julia,

erst einmal herzliche Ostergrüße aus Deutschland! Auch, wenn einem, bei deinemaktuellen Bericht diese Grüße irgendwie im Halse stecken bleiben. Ich würde gern nachempfinden was du in den letzten zwei Wochen erfahren hast, ich kann es aber nicht. Hier ist das alles so selbstverständlich und dort... Es ist sicherlich auch unendlich schwierig zu sehen, wie die vielen kleinen TRopfen auf den heißen Stein, die deiner- /eurerseits einen wirklichen großen Kraftackt bedeuten an so vielen kleinen Dingen und Faktoren verpuffen.
Doch ich denke, dass jede kleine Hilfe und sei sie nur einen noch so kleinen Augenblick greifbar, einen Moment der Hilflosigkeit und Traurigkeit umgewandelt hat.
Christus ist erstanden und hat die Hoffnung, die Bestätigung der Auslöschung der Macht des Todes, des Hungers, der Gewalt und des Elends von dieser Welt genommen. Und in jedem Lächeln, in jeder Herzlichkeit ist das zum Ausdruck gebracht.
Ich werde weiterhin mit Interesse deine Berichte lesen und sinnend darüber zu keinem Ende kommen...

Mit lieben Grüßen .. Daniel

 
At 11:48 AM, Anonymous Anonymous said...

Liebe Julia, aus mecklenburg herzlichste Ostergrüße, wir wünschen weiterhin gutes Gelingen und viel kraft für euren einsatz in burundi. Auch philipp´s einträge werden von uns regelmäßig gelesen. Es ist alles so interessant und euer mut ist bewundernswert. Noch einmal liebe grüße an dich und das gesamte team.
Gertrud und Agnes Krüger

 

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