Julias Erlebnisse in Burundi

Sunday, September 23, 2007

Vortragstermin

Wer Lust hat, etwas mehr noch von Burundi zu hören und zu sehen:
Am 12. Oktober um 20. Uhr im Kulturbahnhof in Wittichenau
werde ich ein einen kleinen Vortrag halten und Bilder zeigen.

Und auch wenn ich nun keine Berichte mehr schreibe...mit burundikids bin ich weiter in Kontakt, für Fragen etc. bin ich immer offen!

Saturday, September 08, 2007




Festessen



auf dem Markt,
und beim Kartoffeln schälen in Muramvya


der letzte bericht schon nicht mehr aus burundi

Es ist schwer für mich zu beschreiben, wie die letzten Wochen in Burundi für uns aussahen!
Besonders jetzt, von Deutschland aus. Die Tage waren sehr intensiv und doch war es für uns unwirklich, dass wir so bald Abschied nehmen mussten.
Nadine war nun schon länger da, die erste unserer Nachfolgerinnen. Zwei Wochen vor unserer Abreisen kamen noch Ruth und Kerstin dazu, beide bleiben auch für ein Jahr.
Die letzte Zeit verbrachten wir viel damit, unseren Nachfolgern die Stadt, die Heime und unsere Arbeit zu zeigen. Uns war es sehr wichtig, gerade auch die Sachen in unsrem Heim wirklich zu übergeben. Soviel ist entstanden, soviel mussten wir zurück lassen. Aber ich bin froh, dass es nun wieder jemanden gibt, der z.B. medizinische Sachen usw. übernimmt und jemanden, der bei "unseren" Kindern bleibt.
Ganz egoistisch- und jemand der uns erzählt wie es unseren Schützlingen geht, was sie machen, was sie betrückt, was sie freut und was sie beschäftigt! Wir haben so auch die Möglichkeit ab und zu mal mit den Kindern, über die Handys von Ruth, Kerstin und Nadine zu telefonieren.
Jetzt haben wir ein ganzen Jahr zusammen gelebt, hatten schöne und traurige Momente gemeinsam und plötzlich stehen wieder tausend Kilometer zwischen uns.
Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich so verbunden mit den Kindern fühlen könnte aber das sie mir so fehlen würden, das war mir schon in Burundi klar! Ich vermisse auch Marie , Lena und Phillipp.
Die letzte Woche haben wir fast ausschließlich mit Abschiedsfesten verbracht. Am Samstag mit Verena und Benoit- nochmal burundisches Essen. am Montag dann bei den jungen Müttern und deren Kindern in Kamenge. Schon Wochen vorher wurde ich ständig gefragt, ob wir auch wirklich, wirklich Musik mitbringen, zu unserem Fest. Dort gibt es kein Strom und ein Radio+ Cd ist etwas absolut besonderes. Wir spendierten ein Essen für alle mit Fleisch und Sombee (Maniokgemüse) was alle lieben! Die Frauen kochten selber. Und nach dem gemeinsamen Essen, wurde den ganzen Nachmittag getanzt. Für uns war auch etwas vorbereitet- ein traditioneller burundischer Tanz, den die Frauen vorführten.
Unser Abschiedsgeschenk-ein großes Foto von uns vieren und einen Wunsch an die Frauen.
Am Dienstag dann, verbrachten wir den ganzen Tag bei den Strassenjungs. Dort kamen mir dann ständig die Tränen und es war immer einer der Jungs da um sie mir mit dem Pullover abzuwischen. Sie haben ein letztes Mal für uns getrommelt und getanzt, fast den ganzen Nachmittag lang- zusammen mit Marie! Es war wunderbar.
Abends gab es dann auch dort Fleisch, Würstchen und Sombee und Soda für alle. Wir saßen lange zusammen und einige der Jungs hielten sogar kleine Reden.
Das selbe Foto für die Jungs und ein auf Kirundi übersetzter Text, der zum Ausdruck bringen sollte, was die Kinder uns bedeuten. Dei Gitarren habe ich an ganz bestimmte Jungs verschenkt, ich wollte, das diese im Heim bleiben aber jemandem persönlich gehören- nämlich denen die jetzt wirklich spielen können und das besser als ich! Wenn sie dann irgendwann das Heim verlassen, wollte ich, das sie eine Gitarre mitnehmen können. Die leuchtenden Augen muss ich glaub ich nicht beschreiben. Der Abschied dort viel uns wirklich unglaublich schwer. Und ein "bye" hat niemand gesagt, aber "nsogaruka"- ich komme wieder!
Sonst hätte sich wohl keiner von uns dort verabschieden können- für immer- unmöglich.
Der dritte Tag- bei uns im Heim. Tische unter dem Mangobaum, Luftballons und am Nachmittag ein paar Spiele, Kinderschminken und nochmal Volleyball mit den großen Jungs. Fast alle Kinder waren aus den Ferien zurück gekommen. Es war schön nochmal alle um sich zu haben. Ständig brachten ein anderer ein gemaltes Bild oder einen kleinen Brief- oft von Clauthilde auf französisch übersetzt, viele schrieben einen Dank, beschrieben ihre Gefühle und entschuldigten sich für Dinge, die in dem Jahr vorgefallen waren, baten darum, das wir sie nicht vergessen und versicherten uns gleichzeitig, das wir immer ein Teil ihrer Familie bleiben werden, weinen musste ich beim lesen oft!
Abends dann das Festessen- Fleisch, Kochbananen, und Sombee. Danach hielt Phil seine Rede auf Kirundi und selbst die Kleinsten konnten ihn verstehen. Ganz besonderer Worte schrieben wir für unsere Kinder- voller Liebe und Dank, als Abschiedsgeschenk zu unserem Foto. Getanzt wurde bis früh morgens- einige der Großen gingen überhaupt nicht schlafen. Verabschieden mussten wir uns erst am nächten Tag. So gut wie alle unsere Sachen haben wir noch verteilt, die Kinder nahmen es als etwas ganz besonderes, weil die Kleider von uns kamen.
Und dann mussten wir wirklich gehen. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, ich lass es einfach, mir fällt es schwer das irgendwie in Worte fassen. Aber wir fahren mit Sicherheit zurück. Mit Sicherheit.

Wer Lust hat, mal ein paar mehr Fotos zu sehen und noch ein wenig mehr zu hören, ich werde einen Vortrag machen- vorraussichtlich irgendwann am letzten Septemberwochenende.
Ich werde es irgendwie ankündigen.