Julias Erlebnisse in Burundi

Wednesday, November 29, 2006

von Kühen, Bussen und Krokodilen...

28. November,

wir schwitzen trotz Regenzeit.

Aufs Land fahren wir nächsten Montag, dort ist es wohl kalt. Vielleicht kann ich ja denn ein wenig vom deutschen Klima nachempfinden ;)!

Manchmal bekommt man wirklich Urlaubsfeeling, wie Marie es nennt, uns geht’s hier wirklich gut! Am Freitag nach der Schule, es war so heiß in den Klassenräumen, hatten wir noch Zeit, bevor wir abgeholt wurden. Also klar: zum Strand! Und diesmal konnte ich überhaupt nicht mehr widerstehen! Der See sah so herrlich aus, er wechselt von Tag zu Tag und je nach Wetter die Farbe! An diesem Tag schillerte er grün. Wellen wie am Mehr, wunderbar warmes Wasser und weicher Sand, keine Steine, kein Salz! Schaut man hinter sich sieht man nur Palmen und grüne Vegetation. Krokodile scheinen wohl satt zu sein, es ist noch keins aufgetaucht! Ringsherum nur Berge, mal wirken sie fast zum Greifen nah, mal hängen sie in den Wolken. (Schon komisch, wenn man überlegt, dass der Kongo ist, wo wieder soviel passiert.)

Das Beste: keine Menschen weit und breit nur ein paar einsame Fischer, die uns glaub ich für etwas doof halten. Ich konnte mich dann echt nicht mehr halten und war komplett mit Sachen und vergessenem Geld in der Tasche schwimmen, Schule war ja vorbei (hätte ja schlecht triefend nass vor der Klasse , wie das klingt J!!, stehen können ) Wo findet man noch so einen Strand ohne Tourismus!

Ab heute haben wir ja Fahrräder, sind also viel unabhängiger und können nach der Schule länger da bleiben, echt zum Energietanken. Unbeschreiblich schön, wie unberührt und unzerstört. Wieder einmal wirkt die schlimme Kriegsvergangenheit so unpassend zu diesem Land.

Der Markteinkauf ist nun auch zur Normalität geworden und das Handeln ein ewiges Spiel. Das letzte Mal hatten Marie und ich soviel zu tragen (Melone, Ananas....) LAUFEN?- unmöglich! Also Bustaxi, hi hi wirklich so wie man es manchmal im Film sieht! Vollgestopft bis zum geht nicht mehr, und man denkt jeden Moment man rollt den Berg rückwärts gleich wieder runter, oder der Motor fliegt einem um die Ohren! Am Markt steigt man ein, wartet solange bis es voll ist, und ich meine VOLL, und dann los!

Mit den Fahrrädern können wir jetzt auch regelmäßig ins Straßenkinderheim zu den Jungs! Die haben sich wohl schon bei Verena beschwert, dass wir nur hier oben bei den Kindern sind. Am Samstag waren wir dort eingeladen. Vom Unicefgeld für die Äthiopienreise der Trommler wurde etwas Geld abgezwackt, um für alle Kinder mal etwas besonderes zu kochen.

Fleisch, und Maniokgemüse mit Reis. Danach gab es ein Getanze und Gesinge und Jubel, dass wir auch dort jetzt öfter hin können. Dort ist noch mal eine ganz andere Atmosphäre, noch offener, noch mehr Begeisterung unter ärmeren Bedingungen.

Bei „uns“ im Heim wohnt jetzt noch ein schwangeres Mädchen (22). Sie erzählt von einer Vergewaltigung,(3 Männer, es wird einem wirklich kalt!) ist jetzt im 7. Monat und lebte schon ein paar Tage auf der Straße. Sie hoffte hier oder im Frauenhaus aufgenommen zu werden. Jetzt kann sie erst mal bis zur Geburt hier bleiben. Unvorstellbar und bewundernswert ist ihre Einstellung zu ihrem Baby, ist es doch mit so schrecklichen Erlebnissen verbunden. Sie freut sich sehr, das Kind ist ihr von Gott gegeben, so sagt sie. Sie macht bei allem mit und ist super nett.

Noch einen Neuzugang haben wir, Jean Paul (er hat sich selber so genannt). Ein Mann brachte ihn aus einer anderen Stadt, die Mutter ist geistig krank und verbot ihm die Schule usw.

Unsere Visa sind nun für 3 Monate verlängert, es gibt leider kein Jahresvisum also öfter noch Papierkram.

Letzte Woche waren wir wieder im Frauenhaus, eine Krabbelecke für die Kleinsten soll es dort werden. Die Frauen kennen uns nun schon und werden offener.... Marie Lena und ich sollten mit deren Brüder verheiratet werden, 4 Kühe bekamen wir geboten (3 ist der normale Preis, ganz echt, so läuft das hier noch, Kühe sind Königssymbol!) Mein Ring, den ich dann immer zeigen kann, lässt alle glauben ich wäre verheiratet *g*. hilft auch bei nervigen Männern auf der Tanzfläche, sehr praktisch!! Man wird sofort uninteressant, Marie hat es auch mit der Geschichte versucht, sie wäre verheiratet und so, aber sie hat keinen Ring....!

Der Chor singt jetzt schon zweistimmig, Weihnachten ist ja nicht mehr lange hin.

Die dritte Klasse hat, trotz kaum Französischkenntnissen (weniger als ich und das will was heißen *g*) super Potential für das Musical, singen besser als 7. und 8.! Und Spaß daran, das ist das wichtigste! So kann es vielleicht wirklich was werden...

Bis bald und ibizu, Julia

Sunday, November 19, 2006




die Sonne hinter den Kongobergen
nochmal: Gastong, Kiki
Regenzeit...
Burundi (von der Schule aus)





Lagerfeuer mit Knüppelteig
die drei Jüngsten, Kiki, Richard, Gastong
in meinem Zimmer (auf dem Bett euer Fotokissen ;)
unsere Toilette

noch mehr Fotos...






ein gnz normaler Fahradfahrer
das Kinderheim, rechts wohnen wir, in der Mitte ein Mangobaum
auf Bujumburas Straßen
Burunderin im Frauenhaus bei der Handarbeit
der Weg zum Kinderheim

Fotos!!Endlich





Gastong, unser Kleinster mit Kaspar in meinem Bett
die burundischen Trommler
der afrikanische Himmel vom Kinderheim aus
Tanganikasee mit Kongobergen im Hintergrund

Friday, November 17, 2006

Marktleben...

16. November 2006

....und nun fast einen Monat in Burundi, der grünen „Insel“ mitten in Afrika.
Die Zeit ging so schnell vorbei, es ist unglaublich. Und andererseits sind wir hier schon so „integriert“ das es auch schon 6 Monate sein könnten.
Einige Weihnachtsvorbereitungen laufen, hauptsächlich hier im Heim und trotzdem ist das Gefühl dafür überhaupt nicht da.

Das burundische Nachtleben....jaaa wir habens getestet, echt guuuut! Dachte schon ich müsste auf so was verzichten! Mhm man muss halt Bier trinken (Primus aus Bujumbura) Der Rest ist importiert und sch...teuer. Und nicht war liebe Wittichenauer, das muss man ja auch nicht unbedingt haben J.
Das Havanna ist eine nette kleine Disco/Bar unterm Bambusdach, echt angenehm. Beim Tanzen muss man zwar schon etwas aufpassen, der reinste Machohaufen...
Haben auch Franzosen getroffen, echt nett und eine Burunderin, mit ihr sind wir gleich im Kontakt geblieben. Also, das könnte dort am Samstag Abend unser Stammplatz werden.
Glücklicherweise kannten wir den normalen Taxipreis (höchstens 2000 Burundi Francs), den Marie und ich blieben bis halb drei und der Taxifahrer wollte uns „Weiße“ natürlich sofort nach Strich und Faden bescheißen (wenn ich das so ausdrücken darf) , er verlangte 5000, eine Taxiuhr gibt es natürlich nicht. Mittlerweile sind wir das ja gewohnt und er hat auch nicht mehr als 2000 von uns bekommen !

Gestern waren wir zum ersten Mal auf dem Markt, der Hammer sag ich euch! Verena hatte und abgeraten da hin zu gehen, aber ich will schließlich hier ein Jahr leben. Hatten Klotilde (Heimleiterin) dabei die uns vor den all zu hohen Preisen für die „Muzungus“ bewahrte.
Also der Markt: draußen auf dem Platz sitzen liegen stehen schlafen stillen handeln und fast auch leben Hunderte Menschen und bieten ihre waren an, alles mögliche an Obst, Gemüse, Gewürze... um so tiefer man vordringt, trifft man auf die „Fleischhalle“, alles (ich betone alles) vom Tier hängt oder liegt da in der Hitze, Unmengen an Brummer und ständig das Geräusch von den riesigen Fleischmessern auf Holz. Abschreckend! Von der Fischhalle und dem Geruch brauche ich gar nicht erst anfangen. Also vegetarisch lebt man hier ganz gut, cook it, peel it or forget it!!
Der Preis für uns schießt sofort in die Höhe! Aber trotzdem ist alles extrem billiger als in den kleinen Läden von Bujumbura, 3 Ananas zum Beispiel für 1000 BF (1320 sind ein Euro).
Hauptsächlich wollten wir Samen kaufen. Haben mit den Kids einen kleinen Garten angelegt (das hieß Steine sammeln, Wurzeln hacken...) nun ist es wirklich guter Boden und alle waren ganz begeistert als wir mit der fachmännischen Hilfe von Natalie und Emmanuel (Heimarbeiter) Karotten und Tomaten säten. Mal schauen was wächst.
Auf dem Rückweg bin ich in eines dieser riesen Löcher auf dem „Gehweg“ (ha ha, Gehweg!!!) gefallen. Ich weiß, typisch. Aber man kann ja nicht auf alles achten. Auf jeden Fall hab ich jetzt zwei so was von geprellte Knie, lilablaugrün, sieht klasse aus in kurzen Hosen, davon mal abgesehen das es bei jeder Beugung spannt wie s....! Meinen Ruf hab ich natürlich schon wieder weg.

Sind jetzt noch dabei unsere Küche zu streichen, wird langsam wirklich gemütlich und wohnlich.

Wir haben jetzt endlich Gitarren ausfindig gemacht. Dachten schon wir müssen welche in Ruanda besorgen, Burundi ist zu arm. Doch welch ein Glücksfall, in einem Laden fanden wir eine und der Typ dort hat noch eine besorgt, wie auch immer. Eine Gitarre kostete 80 000 BF, danke an alle Spender, ein Teil des Geldes ist investiert. Für den Unterricht war es wirklich höchste Zeit, mit einer Gitarre, also meiner, kam man da nicht wirklich weit. Es gab ein großes merci, als wir klar machten, dass diese Instrumente nun dem Kinderheim (Centre U ) gehören.
Bei den Größeren klappt der Gitarrenkurs wirklich gut, bei den Kleineren wird es eher spielerisch bleiben, sie verstehen oftmals nicht mal das wenige französisch, welches ich spreche. Aber wir haben ja noch Zeit. Lernen wollen alle unbedingt. Und vielleicht lern ich so Kirundi J.
Philipp hat nun auch einen Basketball besorgt und die großen Jungs können nicht genug davon bekommen. Es gibt hier sogar einen Platz.

Verena ist noch bis Sonntag in Äthiopien, mit den Trommlerjungs vom Straßenkinderheim. Unicef sponserte die Reise zu einer Veranstaltung mit Auftritt. Ein Junge konnte nicht mit, die Passmaschine war kaputt, es scheiterte doch tatsächlich an dieser Technik...er war so enttäuscht, wann bekommt er wieder einen solche Chance?!
Benoit ist politisch aktiver als wir dachten (Parteichef der Oppositionspartei), er erzählt Dinge, die man nicht begreifen kann. Ich möchte nicht alles hier aufschreiben, lieber mal erzählen.
Klotilde erzählte uns auch von dem Leben während des Krieges. Geschichte vom Land, die noch viel grausamer sind, als Dinge, die hier in der Stadt passiert sind. Väter brachten ihre eigenen Familien um, nur weil diese zu der anderen ethnischen Gruppe gehörten. Oder ließen sie bewusst in der Nacht vergewaltigen. Kinder konnten nicht mehr zur Schule gehen, weil sie Angst haben mussten, von der Lehrern umgebracht zu werden. Wenn man solche Dinge hört, fragt man sich wo Kinder diese Erlebnisse lassen, wo sind sie hinverdrängt und wann reflektiert, es sind keine Geschichten von irgendjemandem sondern diese von manchen Kindern/Jugendlichen im Heim.
Gestern Abend kam ein Mädchen (19), aus Kigali (Viertel in Bujumbura). Verena finanzierte drei von ihnen ein Haus zum Leben, eine Tante sollte die Miete usw. verwalten. Verena zahlt diese seit Juli und nicht einen einzigen Tag haben die Mädchen da gewohnt, dass Geld hat sich diese Tante behalten.

In den nächsten Tagen werden wir mit Verena aufs Land fahren, auch dort hat sie Projekte (Wahnsinn, was diese Frau leistet). Wird wohl 2-3 Tage dauern, schlafen im Jeep?!
Die Unterschiede zum Stadtleben sollen gewaltig sein.

Grüße an alle...
Julia

Saturday, November 11, 2006

Neuigkeiten..

bin gerade mitten in eine burundische Hochzeit geplatzt, voll cool, man versteht sein eigenes Wort nicht bei den Trommeln...und alles so bunt!
Mhm, was gibts Neues, unsere Schulstunden laufen super, haben jetzt die siebente dritte und achte Klasse einmal die Woche.
Im März kommt der brandenburgische Premierminister nach Burundi, wir hoffen bis dahin vielleicht unser Musical in der dritten Klasse hinzubekommen. Ist halt alles nicht so leicht, da die meisten Kinder nicht französisch sprechen, sondern nur Kirundi.
Aber die Lernbereitschaft ist hier so groß, alle wissen, was es hier heißt einen Schulplatz zu haben...
Vorgestern kam ein Junge ins Heim, er hat erst einen Monat da gelebt und war 2 Monaten verschwunden, 12 Jahre alt und ehemaliger Kindersoldat. Seine Geschichte wo er gewesen ist ist nicht zu glauben, angeblich nach der Schule quer durch Burundi von Rebellen verschleppt, Schuhe und Kleider gestohlen. Er sagt er ist allein zurück gekommen.
Man weiß nicht was man glauben kann, er hat nun keinen Schulplatz mehr, kommt aber zu uns in den kleinen Englisch/Deutschunterricht.
Heute abend wollen wir und endlich mal ein wenig das burundische Nachtleben anschauen...
Haben für die Kids ein Volleyballnetzt gespannt, Begeisterung pur!! Mitten in der Mittagshitze, das macht den gar nicht aus, naja, ich bin verbrannt. Der extrem starke Regen kam dann auch am Nachmittag!
Mhm ach ja, und ob ihr es mir nun glaubt oder nicht, wir waren an Phils Geburtstag (24) essen und ich habe einen Froschschenkel probiert ;) schmeckt wie Hünchen, etwas knuspriger...eigentlich mag ich ja gar kein "Fleisch". Aber man sollte ja alles mal probieren:) Wenn ich wieder da bin, lade ich euch alle zum essen ein, hi hi.
BId bald, dann hoffentlich mit Fotos (extra für Nobscha ;) )
Helau, Julia

HAPPY BIRTHDAY

Ich hoffe es wird gelesen, bitte weiterleiten ;)

Ganz liebe Geburtstagsgrüße aus Burundi für Steppel, Lammi, Claudi F und bald auch für Clara!! Fühlt euch gedrückt und genießt eine Feier.
Hier in Burundi gibt es keinen Geburtstag, man weiß zwar etwa wann man geboren ist aber das wird nicht gefeiert! Also happy birthday!
Ach ja und HELAU an alle!
Mhm, das wird mir ja fehlen....steckt halt doch drin ;)

Grüße Julia

Sunday, November 05, 2006

Amahoro an alle!

Komme gerade aus der Kirche, es ist echt besser als man es im Fehrnsehen sieht! Ein einziges Gesinge, geklatsche und Getanze und eine Freude in den Gesichtern der Menschen! Das nenn ich mal feiern...
Es ist nach wie vor warm, ich muss aufpassen, dass ich keinen Sonnenbrand mehr kriege, ach ja ihr friert ja nicht ?:) wie konnte ich das vergessen...
Wir wohnen jetzt mit Marie im Kinderheim, die anderen zwei sind noch bei Verena, Philipp hat Malaria und muss sich noch etwas auskurieren, ist aber schon besser.
Die erste Woche gab es weder strom noch Wasser, aber nun haben wir erstmal beides, Strom jeden zweiten Tag. Die Zimmer sind im Kerzenlicht sehr gemütlich und manchmal ist es gar nicht so schlecht, nicht zu sehen was so herum krabbelt ;)
Wir haben eine Kakerlakentrefferliste aufgehangen und sind bei 10 und einer Ratte... :) aber ansonsten lässt es sich gut aushalten, sind eh die meiste Zeit draußen mit den Kindern oder unterwegs!
Gregor, Präsi, die Fussbälle sind der Hit, habe tolle Fotos!
Am Freitag hatten Marie und ich unsere erste Musikstunde in der Schule, 8. Klasse! Es war echt super, wir wurden als "Lehrer" akzeptiert, obwohl die meisten mindestens so alt wie wir sind! Ich die Musik und Marie die Sprache. Ab jetzt jeden Freitag drei Klassen, wir stehen im Stundenplan ;)! Die sind super motiviert, sogar bei der Theorie! In der Pause kann man zum See gehen, 5 Minuten. War zur Hälfte drin, konnte nicht widerstehen, wahrscheinlich kann ich es erst, wenn mich das erste Krokodil jagt, Marie meinte einen Arm kann ich ja verschmerzen, ich greife dann die Gitarre und sie schlägt!
Auch bei "unseren" Kids im heim wird es Musikunterricht geben, außerdem wollen die Großen unbedingt Deutsch lernen!
Man vergisst beim spielen schnell, was für Gecshichten und Hintegründe die Kinder haben. Man erfährt es dann nebenbei und unvorberreitet.
Der 17-jährige Jimmy schrieb mir englische Sätze zum übersetzen auf Deutsch. Er verlor mit 5 seine Familie in Ruanda und lebte im Kongo. Nun hat man seine Familie in Sambia ausfindig gemacht, aber er hatt keine Möglichkeit zu ihnen zu kommen. ER schrieb: J would to go like all african people to Europe. Das hört man hier oft, da ist der beste Platz auf Erden und viel Geld! Eine Zukunft hier ist gar nicht erstrebenswert und die Möglichkeitren werden nicht genutzt, aufgegeben wird schnell. Ein anderer Satz von ihm: I was born by chance und will die by an acciedent. , a lot of money, a lol of friends.....
Kiki, die kleinste bei uns (2) hat noch eine Mutter, dieist verheiratet und der Mann darf von dem Kind nichts wissen.
JImmy (13) ist so klein wie ein sechsjähriger, er hat einen schlimmen Herzfehler. Legt man die Hand auf sein Herz spürt man es rasseln und sieht es stark schlagen! Man fühlt sich so hilflos, wenn er einen Anfall bekommt, er müsste operiert werden, in Europa für 20 000 Euro. Hier in Afrika macht das niemand. Er ist wahnsinnig liebesbedürftig, sind sie alle!

Am Freitag haben wir Feuer gemacht und Stockbrot für die Kids! Sobald man irgendetwas essbares verteilt gleicht es einer Raubtierfütterung! War aber ein schöner abend. den teig haben wir mit dem Sicherheitsdienst der französischen Botschaft geknetet, er wollte unbedingt mitmachen!;)

Hier scheitert viel an der Enscheidungsgewalt eines Einzelnen. Jeden Samstag ist hier Traveaux communtaire . Das bedeutet, das jeder Einwohner bis 10 Uhr eine allgemeinnützige Arbeit leisten muss, Es gibt fast keinen Verkehr und polizisten halten die Menschen sogar an und verpflichten sie zu etwas. Manche warten auch am Straßenrand bis zehn Uhr. Benuar, Verenas Mann stiftete Zement und Sand um einige Schlaglöcher vor dem Haus des Präsidenten zu füllen. Als sie dabei waren verbot es der zuständige Bürgermeister, warum auch immer, Vielleicht, weil es nicht seine eigene Idee war, es ist nicht nachvollziehebar. Wie iszt dann ein vorankommen möglich?! Viel Möglichkeiten die hier vorhanden wären, werden nicht genutzt.

Muzungu (Weiße) wird uns oft hinterher gerufen. Es ist aber nur selten aggressiv gemeint.Die Menschen grüßen eigentlich meist freundlich, auch die Soldaten, die wir erst ziemlich erschreckend fanden mit ihren Waffen.

Angeblich hat der Parteichef hier sich eine Miliz aufgebaut, die so stark ist wie die offizielle burundische Armee, er kaufte Waffen aus dem Sudan. und verteilte seine Leute im Land, um möglich Tutsiaufstände zu unterbinden, so stand es in der Zeitung, was nun stimmt...?!

Wir werden gleich zum zweiten mal in das Frauen/Mädchenheim fahren und dort den Kindergarten weiter anmalen uns streichen.

Danke noch schnell an alle für die Grüße und mails, ich lese alle, nur schaff ich nicht immer zu antworten! Es geht mir gut, ich schlafe auf eurem Fotokissen unter dem Moskitonetz.
Bis bald, n´agasage

Julie (hier spricht man ja schließlich französisch)